Die Gewährleistung von Effizienz und Genauigkeit ist in einem Lagerbetrieb von entscheidender Bedeutung. Die Verwaltung von Ein- und Ausgängen, die Überwachung des Zustands der Waren sowie die Dokumentation neuer Bestände erfordern eine präzise Organisation.

Bei umfangreichen Kommissionierungen kann es eine Herausforderung sein, alle Vorgänge manuell zu zählen und zu protokollieren. Selbst kleine Fehler, wie etwa ein Verzählen, können schnell zu Ungenauigkeiten im Bestand und somit auch im System führen. Die Integration von Technologien wie RFID kann dabei helfen, solche Fehler zu minimieren und den Arbeitsaufwand zu erleichtern. Aus diesem Grund hat unser Unternehmen die Entscheidung getroffen, RFID in unseren operativen Ablauf zu integrieren.

RFID steht für „Radio Frequency Identification“ und beschreibt die Identifizierung mittels elektromagnetischer Wellen. Es handelt sich um ein Sender- und Empfängersystem zwischen einem RFID-Transponder und einem RFID-Lesegerät. Die Transponder enthalten diverse Informationen und verfügen jeweils über eine individuelle Identifikationsnummer. Diese wird vom Lesegerät erfasst, wenn es sich in unmittelbarer Nähe befindet, und ermöglicht dem Benutzer den Zugriff auf die gespeicherten Informationen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Barcodes erlaubt RFID die gleichzeitige Erfassung mehrerer Tags ohne direkten Sichtkontakt. Dies beschleunigt den Prozess des Scannens und Zählens der Ware erheblich. Zudem sind RFID-Tags robuster und besser für herausfordernde Umgebungen geeignet, sei es schlechtes Wetter oder einfach nur eine Spülstraße.

Die Verwendung von Tags ermöglicht die automatische Erfassung jeder Warenbewegung, was zur Minimierung von Fehlern und zur effektiven Überwachung des Lagerbestands beiträgt. Im Vergleich zu älteren Methoden, bei denen alles von Hand gezählt und dokumentiert werden musste, ist der Einsatz dieser Technologie ein großer Fortschritt für uns. Die Einführung von RFID-Tags hat zweifellos zu einer Effizienzsteigerung und erhöhten Genauigkeit in unserer Lagerverwaltung geführt.

RFID- Transponder sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, darunter Tags und Etiketten. Für unser Unternehmen haben wir uns für Tags entschieden, die auf unserem Mobiliar und Geschirr angebracht sind. Diese Tags arbeiten im UHF-Bereich (Ultrahochfrequenz) mit ca. 860MHz bis 960Mhz und bieten eine hohe Reichweite und Arbeitsgeschwindigkeit.

Die Initiative zur Nutzung von RFID-Tags zur Verbesserung unserer Unternehmensstruktur wurde von einem unseren Geschäftsführern, Rainer und Stephan Unsöld, vorangetrieben. Nach intensiver Auseinandersetzung mit diesem Konzept, entschieden wir uns in Zusammenarbeit mit der Firma Avus Services GmbH für die Einführung von RFID-Tags in unserem Unternehmen.

Die Tags werden vor allem im Lager eingesetzt, insbesondere auf unserem Geschirr, um das Kommissionieren zu erleichtern und die Logistik bei der Erstellung von Angeboten und Aufträgen zu unterstützen. Über einen Zeitraum von etwa 12 Wochen wurden unsere meistnachgefragten Artikel schrittweise mit RFID-Tags versehen und das Konzept ausgiebig getestet.

Die Implementierung des RFID-Konzepts brachte einige Herausforderungen mit sich. Obwohl das Anbringen der Tags größtenteils zügig und problemlos verlief, stellten wir fest, dass sie nicht auf jedes Teil passten. Dies erforderte den Erwerb alternativer Tags und führte zu einer zeitlichen Verlängerung des Projekts.

Während der ersten Testläufe stellten wir fest, dass die RFID-Lesegeräte in unseren ‚Gates‘ nicht vollständig mit unserem System kompatibel waren. Nach umfangreichen Recherchen und Diskussionen mit unseren Kollegen, die für dieses Problem zuständig sind, konnten wir jedoch eine Lösung finden.

Ein weiteres Hindernis war die korrekte Übertragung der RFID-Transponder-Identifikationsnummern in unser System, was zu einer zeitaufwändigen Problembehebung führte. Doch nach erfolgreicher Lösung dieser Problematik stand einer reibungslosen Nutzung der Technologie nichts mehr im Weg.

Die anfängliche Skepsis im Team bezüglich der Zuverlässigkeit der Tags konnte durch umfangreiche Testläufe und Anpassungen an die spezifischen Anforderungen unserer Lagerumgebung überwunden werden. Datenschutzbedenken wurden durch die klare Begrenzung der gespeicherten Informationen genommen. Denn wir haben strenge Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die gespeicherten Informationen ausschließlich die Identifikationsnummern der RFID-Transponder enthalten und keinerlei sensible Daten unserer Kunden preisgeben. Diese Sicherheitsvorkehrungen gewährleisten die Privatsphäre unserer Kunden effektiv.

Natürlich ist uns noch nicht bewusst, wie effektiv sich das Konzept letztendlich erweisen wird und wie es von unseren Kunden angenommen wird. Wir hoffen jedoch, dass die verstärkte Nutzung des neuen Konzepts zu Zeit- und Arbeitsersparnis führen wird und es uns ermöglichen wird, unseren Fokus auf andere wichtige Aspekte zu lenken.

Die Einführung von RFID-Tags an unserem Geschirr zielt nicht nur darauf ab, die Effizienz unserer Lagerarbeit zu steigern und für einen reibungsloseren Ablauf zu sorgen, sondern auch eine verbesserte Übersicht und Struktur bei der Büroarbeit und Logistik zu schaffen.

Wir erwarten, dass unser System mit den RFID-Tags Probleme beim Zählen und Rückverfolgen von Waren vermeidet. Ausgehende Ware wird präzise erfasst und im System dokumentiert, während fehlende Ware bei der Rückkehr umgehend erkannt und der Lagerbestand entsprechend angepasst wird.

Wie schnell wir das Konzept zu 100% einsetzten können, wissen wir noch nicht. Trotzdem laufen durchgehend Optimierungsarbeiten, um schnellstmöglich ans Ziel zu kommen.

„Natürlich hoffen wir, dass die Vorteile die Kosten der Implementierung des Konzepts übersteigen“, äußerte sich Rainer Unsöld zur Frage nach der Rentabilität. Er betonte, dass Effizienz nicht nur in finanziellen Kennzahlen gemessen werden sollte, sondern auch anhand der Erfahrungen, welche man mit der regelmäßigen Nutzung des Konzepts sammelt.

Die RFID-Tags bieten uns also eine verbesserte Nachverfolgbarkeit und Zuverlässigkeit unserer Waren, während sie gleichzeitig die Arbeitsprozesse effizienter gestalten. Wir bleiben gespannt auf die weiteren Entwicklungen und werden weiterhin bestrebt sein, Verbesserungen für einen reibungslosen Arbeitsablauf zu erzielen.